Es ist ihm wahrlich nicht leicht gefallen, in der Vorstandssitzung seinen Mitstreitern zu verkünden, bei der ordentlichen Mitgliederversammlung im November den Vorsitz bei den Sportfreunden abzugeben.

Michael Börgers tritt ins zweite Glied zurück, die Sportfreunde brauchen einen neuen Vorsitzenden!

Seit 2013 bekleidet „Börgi“ das Amt des Präsidenten, erfüllt seit jeher die Aufgabe mit einem Maximum an Herzblut, mehr geht nun wirklich nicht! Es gibt kaum eine Tätigkeit, die „Mike“ Börgers nicht bei den Sportfreunden ausführt, der 64-Jährige ist omnipräsent, jeden Tag, 24/7 halt. Bei ihm laufen alle Fäden zusammen, er weiß Bescheid, wo gerade der Schuh drückt, sucht eifrig nach einer Lösung, setzt diese uneigennützig um. Er versteht es halt, die Wogen zu glätten, wenn heftige „Wellen das Sportfreunde-Schiff“ von mehreren Seiten treffen – so steht er auf der Kommandobrücke, das Steuer fest in der Hand, hält die 1945iger auf Kurs.

Unter seiner Führung sind die Sportfreunde wie Phönix aus der Asche entsprungen, die Mitgliederzahl hat sich auf über 700 nahezu verdoppelt, an die 20 Jugendmannschaften in allen Altersklassen sind zum Spielbetrieb gemeldet, so viele wie nie zuvor in der nun 78-jährigen Vereinsgeschichte. Die Sportfreunde gehören mittlerweile zu den größten Sportvereinen der Stadt Kaarst – und dies als reinen Fußballverein.

Er war derjenige, der die Entscheidung der Sportfreunde zum Umzug in den modernen Sportpark vorangetrieben hat – für den Verein der entscheidende Glücksgriff. Der Bankkaufmann hat mit einer soliden Finanzpolitik die Sportfreunde in ein ruhiges Fahrwasser gebracht, ohne an der Förderung und Ausbildung unserer Nachwuchsspieler zu sparen, gleichzeitig ein Rücklagenpolster für den avisierten Bau eines zusätzlichen Kleinspielfeldes gebildet. Mit der bereits erfolgten Antragsstellung auf Erweiterung des Sportpark Vorst bei der Stadt Kaarst hat er damit begonnen, die ersten Weichen für die Zukunft des Vereins zustellen. So ganz nebenbei trainiert er seit vielen Jahren unsere Bambinis, da geht ihm heute immer noch das Herz auf – das läßt er sich auch nicht nehmen – von seiner langjährigen Tätigkeit als Vize-Präsident des Stadtsportverbandes ganz zu schweigen.

Wenn Michael Börgers an Spieltagen versucht von einem zum anderen Ende des Sportparks zu gehen, kann es dauern, bis er das Ziel erreicht. Sie bremsen ihn halt alle paar Meter aus, seine Sportfreunde. Geduldig und verständnisvoll hört er sich alle Sorgen und Anliegen seiner Mitglieder an, seine „to-do-Liste“ wächst dabei stetig an. Börgi kann halt nicht „nein“ sagen, nimmt sich den Problemen an, auch wenn diese nicht sein Ressort betreffen – „ich habe es schon erledigt“, hört man ihn immer wieder sagen. Unerlässlich dankt er allen Helfern für den Einsatz für den Verein.

Doch bei allem Enthusiasmus und einem unermüdlichen Engagement für den Verein, hat er in all den vielen Jahren vergessen, an sich selbst zu denken, da ist doch das eine oder andere auf der Strecke geblieben – gesundheitlich wie auch familiär. So ganz wird er sicherlich nicht loslassen können. „Ich möchte gerne dem Verein als Beirat weiter zur Verfügung stehen, aber nicht mehr in der ersten Reihe.“

Bei der nächsten Sitzung im April wird der Vorstand sich intensiv mit Vorschlägen für eine Nachfolgeregelung beschäftigen – sieben Monate haben die Sportfreunde Zeit, einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin zu finden. Künftig wird es im hohe Maße darauf ankommen, dass das Vorstandsgremium sich als Team mit einer klaren Aufgabenverteilung versteht, dann können die vielschichtigen Tätigkeiten gleichmäßig auf die Schultern der zwölf Vorstandsmitgliedern verteilt werden – ein „Erster alles“, wie wir ihn noch von den Bolzplätzen früherer Jahre her kennen, wird es sicherlich so nicht mehr geben.

„Jetzt sind vor allem unsere 700 Mitglieder gefragt, einen Nachfolger aus den eigenen Reihen zu finden“, nimmt „Börgi“ seine Sportfreunde in die Pflicht. „Für Vorschläge und Fragen stehe ich sehr gerne zur Verfügung – kommt einfach auf mich zu“, freut sich der amtierende „Präses“ darauf, einem Nachfolger bzw. einer Nachfolgerin den Weg zu bereiten.